Umweltminister Vogel überreicht Naturschutzpreis an Grünen Bildungscampus für Jung und Alt

Gut vernetzt und integriert

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel hat die IB Berlin-Brandenburg gGmbH am Donnerstag (16. Juli) mit dem Nachwuchsnaturschutzpreis des Landes ausgezeichnet.


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Mit ihrem Grünen Bildungscampus gelinge es in besonderer Weise, so Vogel, Einwohner- und Besuchergruppen jeden Alters für Themen des Naturschutzes zu begeistern.

„Der Grüne Bildungscampus ist außerordentlich gut vernetzt und in das Gemeindeleben integriert“, würdigte Umweltminister Axel Vogel das Projekt. „Vor allem die jungen Menschen profitieren dabei enorm von der Expertise und den wertvollen Erfahrungen. Dieses herausragende Bildungsprojekt zeigt aber auch, wie wir den Naturschutzgedanken nachhaltig pflegen und weitertragen können und was möglich ist, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Das Projekt hat Modellcharakter und sollte anderen Bildungseinrichtungen und Gemeinden als Vorbild dienen.“

Aus der Idee für einen Grünen Bildungscampus auf dem Gelände des Internationalen Bundes (IB) sind seit 2017 vielfältige Projekte entstanden, die unterschiedliche Altersgruppen für die Natur und deren Schutz begeistern. So verbringt die vierte Klasse der Goethe-Grundschule im Schulgarten den „schönsten Tag der Schulwoche“ und lernt das Pflanzen und Pflegen hautnah kennen. Im Anschluss an die vierte Klasse können sich die begeisterten Schülerinnen und Schüler in der eigens dafür gegründeten NABU-Jugendumweltgruppe für den Naturschutz engagieren.

Für Einwohnerinnen und Einwohner Neuenhagens sowie umliegender Gemeinden wird auf dem Grünen Bildungscampus jährlich eine Grüne Messe zum Thema „Insekten- und Artenvielfalt im heimischen Garten“ organisiert und auch Menschen hohen Alters sind auf dem Gelände gern gesehene Gäste: Die Bewohnerinnen und Bewohner des nahe gelegenen Seniorenheimes beispielsweise können demnächst einen rollstuhlgerechten Duft- und Tastgarten genießen.

Auf dem Grünen Bildungscampus wurden darüber hinaus herausragende Voraussetzungen für das Lernen und Forschen geschaffen. Vorhandene Gebäude wurden für ein Grünes Klassenzimmer saniert und mit Schauwänden sowie einer Bibliothek mit Fachliteratur ausgestattet. Eingerichtet wurden zudem eine Schaubeute für Bienen sowie ein Lehrkabinett. Auch der Naturlehrpfad mit interaktiven Lern- und Schautafeln und eine Insektenwand ermöglichen eindrucksvolle und nachhaltige Bildungserfahrungen. Das Gelände wird zudem naturschutzfachlich entwickelt und gepflegt: Die Auszubildenden des Gartenbaus legten beispielsweise eine Streuobstwiese mit alten Apfelsorten sowie eine Insektenwiese als Futterquelle für die Bienenschaubeute an und bauen regelmäßig Brut- und Nistkästen für verschiedenen Vogelarten.

Die Jury würdigt zudem den inklusiven Ansatz des Projektes. Am Standort Neuenhagen wurde 1993 eine Berufsausbildungsstätte in der wohnortnahen beruflichen Rehabilitation für (vor allem) junge Menschen mit Defiziten beim Lernen und im sozialen Bereich geschaffen. Jede Ausbildung wird sozialpädagogisch begleitet sowie durch zusätzlichen individuellen Unterricht unterstützt und verfolgt das Ziel der Integration in den Arbeitsmarkt. Innerhalb des Projektes „Grüner Bildungscampus“ übernehmen die Auszubildenden zahlreiche wichtige Aufgaben, beispielsweise die Anleitung von Schülerinnen und Schülern im Schulgartenprojekt oder Beratungen während der Grünen Messe. Damit erhalten sie die Möglichkeit, ihr umfangreiches Wissen und ihre Fähigkeiten bereits während der Ausbildung weiterzugeben, Verantwortung zu übernehmen und Selbstvertrauen zu gewinnen.

In ihren Projekten arbeiten die Auszubildenden mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern zusammen, so zum Beispiel mit der Gemeinde Neuenhagen und verschiedenen Unternehmen, dem Jugendwaldheim Müllrose, den Imkern der Gemeinde, der NABU-Ortsgruppe Neuenhagen und dem Institut für Bodenfruchtbarkeit Müncheberg.

Der Naturschutzpreis des Landes

Seit 1998 zeichnet die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg richtungsweisende Leistungen im Bereich des praktischen Naturschutzes, der nachhaltigen Landnutzung oder auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung mit dem Landesnaturschutzpreis aus. Darüber hinaus können auch wissenschaftliche, planerische oder wirtschaftliche Leistungen mit dem Preis geehrt werden. .

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet.

Seit 1995 verwaltet die Stiftung treuhänderisch die Ersatzzahlung im Land Brandenburg und setzt sie für die Förderung von Maßnahmen Dritter oder für eigene Naturschutzprojekte ein. Dabei stellt sie sicher, dass die Ersatzzahlungen wieder in die Kreise und Kommunen zurückfließen und dort zweckgebunden für Maßnahmen zum Natur- und Landschaftsschutz verwendet werden. Die Gelder werden dabei oft mit finanziellen Eigenanteilen der Projektträger sowie EU-, Bundes- oder Landesmitteln kombiniert und dadurch in ihrer Wirkung vervielfacht.

Mehr als 900 Projekte mit einem finanziellen Umfang von rund 149 Millionen Euro hat die Stiftung seit ihrer Errichtung gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Betrieben oder Privatpersonen realisiert oder in eigener Trägerschaft verwirklicht. Stiftungsmittel in Höhe von rund 66 Millionen Euro bildeten dafür ein wichtiges finanzielles Fundament.

Die Ranger der Naturwacht sind in den fünfzehn brandenburgischen Großschutzgebieten auf mehr als 30 Prozent der Landesfläche aktiv. Als Mittler zwischen Mensch und Natur haben sie alle die gemeinsame Aufgabe, Naturschätze zu bewahren und sich für eine intakte Umwelt einzusetzen.

MLUK Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg direkter Link zum Artikel