Bürgerhaus Süd platzt beim Recklinghäuser Klimagipfel aus allen Nähten

Für die Fachforen haben sich beim Klimagipfel bereits je mehr als 50 Teilnehmer*innen angemeldet

Rund 350 engagierte Bürger*innen folgten am Mittwoch der Einladung der Stadt zum Recklinghäuser Klimagipfel und sorgten für ein prall gefülltes Bürgerhaus Süd.


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„Mit der Veranstaltung haben wir eine der Maßnahmen für mehr Klimaschutz in unserer Stadt umgesetzt, die der Rat am 30. September 2019 mit großer Mehrheit beschlossen hat. Ich bin wirklich begeistert, wie viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind“, zog Bürgermeister Christoph Tesche ein erstes Fazit.

Begeistert zeigte sich der Bürgermeister auch davon, mit welch großem Engagement sich die Teilnehmer des Klimagipfels in die Diskussion einbrachten. „Wobei wir erst am Anfang eines Prozesses stehen. Mir ist wichtig, dass wir bei dem wichtigen Thema eine möglichst breite Bürgerbeteiligung erreichen und ein Gesprächsklima pflegen, dass es ermöglicht, aus unterschiedlichen Positionen heraus auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen“, betonte Tesche.

Die Vorschläge, die gesammelt wurden, sollen nun auf insgesamt drei Fachforen diskutiert werden, die am 5. März (Kulturwandel & Bildung), 11. März (Mobilität) und 1. April (Grün, Gebäude & Infrastruktur) jeweils um 18 Uhr im Bürgerhaus Süd stattfinden. Am 28. April findet dann eine Abschlussveranstaltung statt, bei der konkrete Maßnahmen verabredet werden sollen.

Aus Reihen der Teilnehmer*innen erhielten die Verantwortlichen viel Lob für die Organisation und Konzeption der Veranstaltung. Für die zeichneten auch die Moderatoren Bianca Bendisch und Gregor Schnittker vom Büro „IKU_Dialoggestalter“ mit verantwortlich, die im Bürgerhaus Süd souverän durch den Abend führten und nun gemeinsam mit den Verantwortlichen Stadt die Ergebnisse des Gipfels auswerten. Das Duo ist auch bei den in den nächsten Wochen folgenden Veranstaltungen mit im Boot.

Für die Fachforen haben sich beim Klimagipfel bereits je mehr als 50 Teilnehmer*innen angemeldet. „Natürlich können aber Interessierte noch hinzustoßen, die am Klimagipfel nicht teilnehmen konnten“, sagt Bürgermeister Tesche. Am Mittwochabend wurden bei einem sogenannten Wanddialog bereits zahlreiche Ideen und Anregungen gesammelt, mit denen der Klimaschutz in der Stadt nach vorne gebracht werden kann. Teilnehmer*innen nutzten aber auch die Chance, um Kritik – zum Beispiel am ÖPNV-Angebot – loszuwerden.

Bei einer Abfrage im Foyer wurden die Teilnehmer*innen zu Beginn der Veranstaltung per Großplakat gefragt, mit welchem Verkehrsmittel sie zum Bürgerhaus Süd gekommen sind. „Die Vielzahl der Punkte, die für das Auto geklebt wurden, ist auch ein Beleg dafür, dass es in Sachen Mobilität in unserer Stadt tatsächlich genug zu tun gibt“, stellte der städtische Nahmobilitätskoordinator David Knor fest. Umso mehr freute er sich, dass der ADFC und der Radlerstammtisch mit einer 70-köpfigen Gruppe ein Zeichen setzten und im Verbund von der Altstadt per Drahtesel zum Bürgerhaus Süd gekommen waren.

Beim Klimagipfel standen auch eine ganze Phalanx an Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung aus den Fachbereichen als Gesprächspartner*innen zur Verfügung. „Auch das zeigt, wie wichtig uns das Thema Klimaschutz ist und dass der vom Rat angestoßene Prozess von der Verwaltung auch mitgetragen wird“, betonte Tesche.

Für die Sicht von außen sorgte beim Klimagipfel Dr. Insa Thiele-Eich. Die Meteorologin der Uni Bonn hielt einen vielbeachteten Vortrag. „Ich bin der Veranstaltung wirklich beeindruckt. Toll, dass so viele Menschen gekommen sind.“ Die angehende Astronautin erklärte anschaulich die Auswirkungen des Treibhaus-Effektes.

„Jeder Einzelne ist gefragt, seinen Beitrag zu leisten, dass die Klimaerwärmung gestoppt wird. Zum Beispiel, indem er auf das Auto verzichtet und aufs Rad umsteigt. Auf keinen Fall dürfen wir uns darauf verlassen, dass uns Technologie rettet. Sie kann uns lediglich dabei helfen, die Probleme zu lösen. Wir müssen aber auch selbst einen Beitrag leisten“, sagte die Wissenschaftlerin. Das Klima sei ein komplexes System. „Von einigen Faktoren wissen wir aktuell überhaupt noch nicht, wie sie sich auswirken. So wissen wir zum Beispiel nicht, was im Permafrost gespeichert ist bzw. freigesetzt wird, wenn es nicht gelingt, die Erderwärmung zu stoppen.“

Für die Fachforen bittet die Stabsstelle „Klima & Mobilität“ darum, dass sich Interessierte, die sich beim Klimagipfel noch nicht angemeldet haben, dieses per Mail ab Freitag, 21. Februar, tun:

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