Forschung in der Deichrückverlegung

Wissenschaftstagung zum Naturschutzgroßprojekt geht der Aue auf den Grund

Im Kultur- und Festspielhaus Wittenberge stellen heute Experten verschiedener Wissenschaftsdisziplinen aktuelle Forschungsergebnisse zum Naturschutzgroßprojekt „Lenzener Elbtalaue“ vor.


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Das 2009 mit der Rückverlegung des Altdeiches abgeschlossene Leuchturmprojekt zur Wiederherstellung einer natürlichen Flussaue auf einer Fläche von 420 Hektar gilt als wegweisend für den Natur- und Hochwasserschutz.

Zentraler Bestanteil des Naturschutzgroßprojekts ist die Wiederherstellung von Auwald. Zwischen 2004 und 2007 wurden im Projektgebiet rund 124.000 Pflanzungen typischer Gehölze der Hart- und Weichholzaue durchgeführt. Über 8.000 Bäume wurden seitdem auf ihren Wuchserfolg untersucht. Dies liefert wichtige Erkenntnisse für das Wiederanlegen von Auwald. So sorgten in den Jahren 2010 bis 2012 extreme Hochwasser- und Eishochwasserereignisse sowie die äußerst ungewöhnliche ganzjährige Überflutung der Fläche im Jahr 2010 für schlechte Wuchsbedingungen. Trotzdem konnten sich Weiden mit Anwuchsraten von 56 Prozent im Jahr 2016 im Deichvorland behaupten. Auch die Flatterulme gehört mit 21 Prozent zu den etablierten Baumarten. Mit Raten unter 10 Prozent weniger erfolgreich waren hingegen die Stieleiche und vor allem Straucharten wie der gemeine Schneeball oder der Blutrote Hartriegel.

Die Universität Hamburg nutzt das Freilandlabor Deichrückverlegung seit 2009, um die Vorkommen der gefährdeten Rotbauchunke zu untersuchen. Denn die Rückverlegung des Deiches trug auch zur Schaffung neuer Kleingewässer und damit neuer Lebensräume für Amphibien und Fische bei. Inzwischen ist klar: Die neu gewonnene Überflutungsfläche bietet der Rotbauchunke tatsächlich ein größeres Spektrum an Laichplätzen. Gleichzeitig kann es aufgrund des schnelleren Austrocknens der Laichplätze im Deichhinterland zu einem Abwandern der Rotbauchunken ins Deichvorland kommen. Die bevorzugten Laichgewässer variieren also je nach Überflutungsstatus.

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) direkter Link zum Artikel