Berlin, am 20. Dezember 2016 (Der Tag danach). Nun auch in Berlin. Und dann so nah. Der Ort des Geschehens gehört zu unserem Alltag: wenn wir vom Bahnhof Zoo ins Büro laufen überqueren wir den Breitscheidplatz. Lange Zeit war dort die nahste Eisdiele und ich kann mich an einige Gelegenheiten erinnern, um in der Sonne etwas abzuhängen. Der Breitscheidplatz ist ein Synonym für das Leben im westlichen Berlin.

Auf der einen Seite mahnt die Gedächtniskirche an wirklich schlimme Zeiten. Auf der anderen Seite tummeln sich dort Porträtzeichner, Musiker, Hütchenspieler und zahllose Touristen. Der Platz selber ist nicht wirklich schön. Aber er liegt an einer zentralen Stelle. Hier beginnt der Kurfürstendamm. Hier wird eingekauft. Hier wird flaniert. Hier kann man das Leben mit Händen greifen.

Unser Büro liegt nur knapp 400 m entfernt in der nächsten Seitenstraße. Wir selbst waren alle gemeinsam in der vergangenen Woche genau auf diesem Weihnachtsmarkt, um Glühwein zu trinken, um Rückschau auf das Jahr zu nehmen, und um uns auf die kommenden Festtage einzustimmen.

Natürlich hätte es auch uns selbst treffen können oder Freunde und Bekannte. Bislang wissen wir nichts über die Opfer; unser Mitgefühl richtet sich an deren Verwandte Familien und Freunde. Und dann drängt sich die Frage nach dem Warum auf? Was kann daran falsch sein, wenn Menschen gut gelaunt sind und sich freuen? Solche Taten sind einfach sinnlos und entfalten ihre fürchterliche Wirkung genau durch diese Sinnlosigkeit. Sie schaffen Entsetzen, Trauer und auch Wut. Dies liegt wohl in deren Kalkül.

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