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Sie heißen Gruppenleiter, Teamleiter, Vorarbeiter oder haben noch ganz andere Amtsbezeichnungen. Sie sorgen Tag für Tag dafür, dass die Städte sauber sind, dass Parkanlagen gepflegt sind oder Betriebsanlagen funktionieren. Gäbe es sie nicht, wäre Betriebsorganisation um vieles schwieriger. Denn die unterste Führungsebene kümmert sich darum, dass wirklich gearbeitet wird. Allerdings kümmern sich höhere Ebenen bis hin zur Geschäftsführung völlig unzureichend um diese Ebene.

In Seminaren und Workshops treffe ich oft auf hochengagierte Personen voller unerfüllter Erwartungen.
Information: Sie erfahren wenig über die unternehmerischen Strategien und sehen höhere Führungskräfte nur selten. Von ihnen wird Wirtschaftlichkeit erwartet; ihnen werden aber die Informationen vorenthalten, die sie für die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit benötigen.
Eigenverantwortung: Initiative wird eher unterbunden, denn gefördert. Tragen sie Ideen vor, fallen diese durch Siebe der Aufmerksamkeit und bleiben tendenziell unbeachtet. Dies führt zum persönlichen Rückzug und verschlechtert das Arbeitsklima.
Wertschätzung: Die Kommunikation mit ihnen konzentriert sich auf Pannen und Probleme. Das tägliche Engagement ist eine Selbstverständlichkeit und bleibt unkommentiert. Allerdings sollen sie die Arbeitnehmer in ihren Teams loben und wertschätzen, was durchaus ein Führungsparadox darstellt.
Ausstattung: Bescheidenheit ist Trumpf. Dabei wird oft übersehen, dass das Niveau der Ausstattung mit dem Anspruchsniveau an die Leistung korrespondiert.

Natürlich gibt es auch das Gegenteil. Es gibt auf der untersten Ebene auch viele Personen, die jede Veränderung oder Qualitätsverbesserung verhindern. Ob dies Unvermögen oder Widerstand ist, sei mal dahingestellt. Die gering engagierten Vorarbeiter und Teamleiter prägen aber oft das Bild der Wahrnehmung. Viele Führungskräfte trauen ihrer eigenen unteren Führungsebene nur wenig zu und oft nicht über den Weg.

Was folgt daraus? Die unterste Führungsebene ist in jedem Betrieb enorm wichtig und entscheidet oft über Gewinn und Verlust. Das folgende Vier-Punkte-Programm fasst die erforderlichen Maßnahmen zusammen.
(1) Machen Sie sich ein Bild über das Leistungsniveau und die Motivation der Vorarbeiter und Teamleiter.
(2) Finden Sie für Vorbereiter und Teamleiter, die Sie nicht überzeugen, eine andere Verwendung. Ersetzen Sie die freien Positionen mit kommunikationsstarken Leistungsträgern.
(3) Erhöhen Sie die Spielräume der engagierten Vorarbeiter und Teamleiter. Geben Sie ihnen mehr Verantwortung und vor allem sprechen Sie mit ihnen. Sie werden erstaunt sein, welche betriebswirtschaftlichen Potenziale hier schlummern.
(4) Entwickeln Sie diese Ebene spezielle Maßnahmen der Personalentwicklung. Investitionen amortisieren sich hier schnell.

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