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Beim Umgang mit Konflikten besteht bei vielen von uns noch „viel Luft nach oben". Einer der erwähnten Konfliktstile heißt „Kooperation". Hier orientiert man sich sowohl an den eigenen Interessen, als auch an den Interessen des Anderen. Aber wie soll das in der Praxis funktionieren?

Nehmen wir uns mal ein praktisches Beispiel. Stellen Sie sich vor, Sie wären Verkäufer für Staubsauger. Und Sie sind der Meinung, dass Sie monatlich 20 von diesen Geräten an Privathaushalte verkaufen könne, Ihr Gebietsverkaufsleiter fordert jedoch 40. Dann wäre ein möglicher Kompromiss, dass man sich „bei 30 in der Mitte trifft". Was ist das Problem daran? 30 sind für Sie 10 zu viel und für Ihren Chef 10 zu wenig. Deshalb spricht man auch so häufig vom „faulen Kompromiss". Eine richtig gute Lösung sieht anders aus.

Aber wie geht das jetzt mit der Kooperation? Der Konfliktstil Kooperation stellt die Frage nach dem höheren Ziel. Was ist Ihr höheres Ziel in diesem Beispiel? Sie wollen ein faires Ziel. Und Ihr Chef? Der will, dass Sie 40 Geräte verkaufen. Die Frage muss also lauten: „Unter welchen Rahmenbedingungen können Sie 40 Geräte verkaufen?" Was muss geschehen, damit 40 verkaufte Staubsauger ein realistisches, faires Ziel sind? Ggf. kommen Sie darauf, dass Sie eine Schulung brauchen, dass jemand für Sie bereits vorab telefonieren muss, um zu schauen, ob jemand zu Hause ist etc.

Die meisten von uns kennen den Konfliktstil „Kooperation" jedoch leider nicht! Ich werde aber nicht nach Dingen suchen, die ich nicht kenne. Und damit werde ich Kooperation auch nur, wenn überhaupt „durch Zufall" finden! Die beste Konfliktvariante bleibt vielerorts „unentdeckt". Die hierdurch entstehenden Probleme sind enorm.

Eine Bitte habe ich an Sie: Gehen Sie bei Ihrem nächsten Konflikt in sich und überlegen Sie sich, wie „Kooperation" hier aussehen könnte. Ich wette, Sie werden auf eine neue Idee kommen. Viel Erfolg!

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