Führungsalltag © lubashka - Fotolia.com

Vor kurzem sagte eine Freundin von mir: „Du, was mich echt nervt sind meine Leute. Die sind immer am rummäkeln: wollen dies nicht, finden das doof, können das nicht, finden das andere besser, und überhaupt wollen sie immer mehr – jedes Jahr mehr Geld scheint auch festzustehen. Wie mich das nervt! Führen macht so viel Spaß – wenn da nicht die Mitarbeiter wären! Es kann doch nicht die Aufgabe der Führungskraft sein, die Leute bei der Stange zu halten und immer wieder zu motivieren."

Was glauben Sie, was ich meiner Freundin geantwortet habe? Ich habe Sie gefragt: „Was glaubst Du bedeutet ‚Führungskraft' und was macht gute Führung aus?". Sie schaute mich an und sagte: „Nee!! Bitte keine Grundsatzdiskussion. Ich weiß ja..."

Ja, was weiß sie denn? Führung von heute ist nicht gleich Führung von gestern. Die Arbeitnehmer von heute haben ganz andere Ansprüche an ihr Umfeld, ihre Arbeitsstelle und ihr Lebenskonzept. Die junge Arbeitnehmergeneration – auch genannt Generation Y – denkt und arbeitet in Netzwerken. Befehlserteilungen vom Vorgesetzten und ein klassisch hierarchisches Gebaren passt ihr weniger ins Bild. Sie hat ein inhaltliches Verständnis von Führung – wer am besten Bescheid weiß, wird gefragt. Wenn der Chef nicht werteorientiert führt und womöglich noch unzureichend kommuniziert sind jungen Leistungsträger schnell weg. Eine andere Art der Führung ist nötig. Heute werden coachende, kooperative und wertschätzende Führungstypen gefordert.

Ja, das alles weiß meine Freundin. Und darüber habe ich mit meiner Freundin gesprochen. Schau Dir an was Deine Mitarbeiter tun, höre Dir an was sie sagen und führe sie wertschätzend. Was ist Deinem Mitarbeiter wichtig? Was treibt ihn an? Wo liegt die einmalige Stärke? Wo müssen auch mal die Zähne zusammengebissen werden? Und wo wird noch mehr verlangt zum Wohle der Gemeinschaft? Führen bedeutet eine Verbindung zum Gegenüber herzustellen. Und das bedeutet auch sich Zeit zu nehmen, um den anderen wahrzunehmen!

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