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Lithium, das leichteste Metall der Erde, gehört zu den nicht nachwachsenden Rohstoffen. Nicht nur aufgrund seiner Eigenschaften – hochreaktiv, leicht entflammbar und ätzend – sollte es auf keinen Fall im Hausmüll landen.

Zu finden ist es heute quasi in fast allen Batterien und Akkus: Anfangen bei Smartphones, Notebooks und Kameras über Akku-Schrauber und andere tragbare Werkzeuge bis hin zu E-Bikes und Elektroautos. Der Endverbraucher erfreut sich über so viel Flexibilität im Alltag – für die Schadstoffannahme auf Recyclinghöfen und Deponien bedeutet die zunehmende Menge an Batterien und Geräten mit Lithium jedoch ein riesiges Sammelsurium an Gefahrstoffen.

Als Seminarentwickler für die Akademie Dr. Obladen und Gefahrgutbeauftragter kennt Hans-Peter Lambertz die Problematik auf Wertstoffhöfen: „Da es ca. 2 Millionen unterschiedliche Produkte gibt, die Schadstoffe enthalten, können die Mitarbeiter nicht alles kennen, was von den Kunden angeliefert wird. Was könnte worin enthalten sein? Zu welcher Kategorie gehört der Gefahrstoff?“ Auch im Fall von Lithium ist nicht immer gleich ersichtlich, welche Geräte den Gefahrstoff beinhalten. Um diversen Vorschriften und steigenden gesetzlich vorgeschriebenen Sammelquoten in der alltäglichen Sammelpraxis gerecht zu werden und sicher mit Gefahrstoffen umzugehen, haben Mitarbeiter auf Wertstoffhöfen gewisse Fortbildungspflichten.

Nicht umsonst unterliegt die Annahme von Lithiumbatterien strengen Vorgaben: Ohne richtiges Sammeln und Verpacken von lithiumhaltigen Geräten besteht die Gefahr, dass der aufbewahrte Elektroschrott in Flammen aufgeht. „Besonders von Lithiumbatterien hört man hin und wieder, dass ein Handy oder ein Fahrrad wegen eines Defekts oder aufgrund von falschem Laden abgebrannt ist“, so Lambertz. Um Li-Ion-Zellen sachgerecht zu entsorgen, müssten sie eigentlich aus den Geräten entfernt und gesondert aufbewahrt werden. Ein Kurzschluss bei einem Akku kann das Batteriesystem innerhalb kürzester Zeit entzünden und zu einem Metallbrand führen, der sich nur schwer löschen lässt. Aus diesem Grund ist vorbeugender Brandschutz und das Kennen verschiedener Löschmittel unerlässlich für die Arbeit auf einem Recyclinghof.

Einerseits müssen Wertstoffhöfe eine sachgerechte Entsorgung gewährleisten, zum anderen geht es auch um den Schutz der Mitarbeiter in der Schadstoffannahme. Hinsichtlich der betrieblichen Organisation spielt neben der Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisung die persönliche Schutzausrüstung eine wichtige Rolle in der Schadstoffannahme. Dazu Hans-Peter Lambertz:„Spezielle Handschuhe sollen vor Chemikalien aller Art schützen. In der alltäglichen Sammelpraxis ist es üblich, die gleichen Handschuhe mehrfach zu verwenden. Da die Chemikalien aber auch nach Arbeitsende weiterarbeiten und sich innerhalb weniger Stunden durchsetzen können, eignen sich Einmalhandschuhe besser für einen Chemikalienschutz gegen Spritzer und ähnliches.“

In dem Seminar „Lithiumbatterien in der Schadstoffsammlung annehmen, sammeln und transportieren“ können Abteilungsleiter sowie Fach- und Hilfskräfte auf Recyclinghöfen und Abfallberater den Nachweis gemäß TRGS 520 und Kapitel 1.3 ADR erwerben. Das nächste Seminar wird am 13.03.19 in Mannheim stattfinden. Die Schulung lässt sich auch direkt im eigenen Betrieb veranstalten. Bei Interesse oder weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an Hans-Peter Lambertz unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Das Programm und weitere Informationen finden Sie auf der Veranstaltungsseite unter https://kommunalwirtschaft.eu/veranstaltungen/Veranstaltungen/A6050/s0.html.

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